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Dufte Gedankensplitter/gedankliche Duftsplitter

 

 

 

Eigentlich wollte ich nichts mehr zu den Hunden schreiben, aber nachdem mich eine Freundin auf ein Buch über ätherische Öle für Tiere angesprochen hat, habe ich entschieden, meine Gedanken nach diesem Gespräch in einem Blogartikel festzuhalten.

Ich liebe die Anwendung der ätherischen Öle und bin seit einem Fläschen Anis/Rosmarin, damals noch von einer Firma mit dem Namen von Dornröschens Problem, süchtig. Meine ersten Bücher von Michael Kraus hatten Dosierungsempfehlungen, die heute nur noch verwundern können.

Im Laufe der Zeit hat sich viel verändert im Aromapraktik-Bereich, es gibt wissenschaftliche Studien, Gaschromatographien für die Öle und fundierte Ausbildungen. Auch mein Umgang mit den ätherischen Ölen und mein Blick auf die Natur haben sich mit den Jahren verändert.

 

Es gibt in Europa zahlreiche Pflanzen aus denen ätherische Öle gewonnen werden. Ihre Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig, neben der "Aromatherapie" auch Kosmetik, Wellness und natürlich in der Küche. 

Die ätherischen Öle werden meistens aus konrolliert biologischem Anbau angeboten und die europäischen Anbieter unterliegen strengen Kontrollen und, leider, auch gesetzlichen Vorgaben. Ich kann mir also ohne Bedenken meiner Nase nach das ätherische Öl bei einer in Europa beheimateten Firma - in meinem Fall eher nur Deutschland, Österreich und Schweiz - aussuchen.

Ich habe in meinem Ölekoffer grüne, blaue, weiße, weiß-gelbe und gelb-weiße Etiketten auf den Fläschchen und dann natürlich die Öle in den wundervollen Papphüllen, die nicht in den Koffer passen. Bei den Hydrolaten lasse ich oft meine Nase entscheiden und bei den Pflanzenölen manchmal auch.

Jede einzelne dieser Firmen hat eine naturnahe Firmenphilosophie und wenigstens eine Bio-Zertifizierung. Lasse ich mir von einer dieser Firmen meine gewählten Produkte schicken, dann ist der ökologische Fussabdruck nicht ganz so groß und für mich akzeptapel.

 

Ich weiß, dass ich immer 100% naturreine ätherische Öle, Hydrolate und Pflanzenöle von bester Qualität erhalte, egal bei welcher Firma in Europa ich meine Öle bestelle (hier gibt es einen ausführlichen, erklärenden Blogbeitrag zum Thema).

Zu einem Teil der Firmen habe ich persönlichen Kontakt, durch meine Ausbildung, durch Seminare oder als Seminarleiterin. Ich habe niemals erlebt, dass auch nur der Hauch einer Andeutung gemacht wurde, ich müsse nur Öle dieser einen Firma verwenden. Natürlich stellt jede Firma im Rahmen von Ausbildungen und Seminaren ausschließlich ihre eigenen Öle vor, aber ich habe in diesem Rahmen nie gehört, dass andere Firmen und ihre Arbeit in diesem diskreditiert wurden.

 

Es gibt einige ätherische Öle die ich nur noch sehr wenig oder gar nicht mehr verwende. Es sind die ätherischen Öle von Pflanzen, die bedroht sind wie Rosenholz, Sandelholz und Weihrauch.

Dann gibt es ätherische Öle, die ich sehr achtsam verwende, weil sie einen langen Weg zu uns haben, da die Pflanzen leider nicht in Europa wachsen wie z. B. Benzoe Siam (Styrax tonkinensis), Frangipani (Plumeria acutifolia), Osmanthus (Osmanthus fragrans), Tonka (Dipteryx odorata), Tuberose (Polianthes tuberosa) und Vanille (Vanilla planifolia). Zur Vanille habe ich ein ganz besonderes Verhältnis - sie hat mir die Türen zur Anwendung der ätherischen Öle bei den Fellnasen geöffnet.

Leider kann ich auf ein paar wundervolle ätherische Öle aus fernen Ländern nicht verzichten, wie z. B. Eukalyptus in allen Chemotypen, Cajeput (Melaleuca leucadendron), Manuka (Leptospermum scoparium), Niaouli (Melaleuca viridiflora), Ravintsara (Cinnamomum camphora CT 1,8 Cineol), Ingwer (Zingiber officinalis) und Pfeffer (Piper nigrum). Da ist der ökologische Fussabdruck dann groß genug, da muss ich mir die Öle nicht noch zusätzlich von einer Firma aus Übersee schicken lassen.

 

Ich bin der Meinung, dass ich mich so weit es mir möglich ist, der Natur gegenüber achtsam verhalten sollte. Ich erzählte in meinen Seminaren von den wundervollen Möglichkeiten, die die Natur uns zum heilen, unterstützen und wohlfühlen bietet und denke, ich bin ihr schuldig, etwas zurückzugeben.

Dazu gehört auf keinen Fall sehr teure, ätherische Öle aus Übersee zu verwenden, deren Herkunft ich nicht so lückenlos nachvollziehen kann, wie ich es in Europa könnte und deren Firmenphilosophien nicht mit meiner, den Menschen und die Natur achtenden, Denkweise übereinstimmen.

Ich hoffe, dass es uns engagierten duften Menschen gelingen wird, deren Ressentiments mit der nötigen Contenance, Fachkompetenz und Ausdauer zu begegnen, um die Anwendung der ätherischen Öle in unserem Sinn zu erhalten und vielen Menschen zugänglich zu machen.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Sabrina Herber (Sonntag, 24 Februar 2019 13:33)

    Liebe Gabi,

    herzlichen Dank für diesen so einfühlsamen, ehrlichen und achtsamen Beitrag.
    Ich unterschreibe diesen Artikel zu 100%!

    Herzliche Grüße
    Sabrina

  • #2

    Gabriele Sievers (Sonntag, 24 Februar 2019 15:44)

    Liebe Sabrina,

    herzlichen Dank für Deine positive Rückmeldung.

    Liebe Grüße
    Gaby